Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 C. Länderkunde. § 104. Ter Gebirgszug setzt sich links von der Weser nach Nw fort und endet in niederen Höhen in der Nähe der Hase. Parallel mit diesem Zuge verläuft der Teutoburger Wald, der sich fast schnurgerade von der Quell- gegeud der Lippe und Ems bis nahe an die mittlere Ems hinzieht. Bemerkenswert sind für beide Ge- birge die fast bis auf die Sohle reichenden Quertäler, vou denen zwei von der Köln — Mindener Bahn benutzt werden: das eine ist die Westsälische Pforte, an dem an- deren, einem alten Wesertale, liegt in schöner Landschaft Bielefeld (78'-, seit dem Mittelalter bekannt durch feine .Leinwebereien, die neben Spinnerei und Maschinenbau noch jetzt blühen. § 10.',. Das Hügelland zwischen beiden Ketten ist ein fruchtbares Korn- und Flachs- gebiet, der Mittelpunkt der nord- deutschen Garn- und Leinwand- indnstrie. Die lippische Residenz- stadt Detmold liegt in der Nähe der Grotenburg, auf der sich das Hermannsdenkmal erhebt. Im Nw entstand an der Hafe Osnabrück in schöner Umgebung am hügeligeu Eude des Gebirges. Infolge der Eisen lager in der Nähe treibt die Stadt mancherlei Industrie und ist in jüngster Zeit sehr emporge- blüht (1648). Aufgaben. 1. Was füllt beim Vergleich der beiden die Torpfeiler bildenden! Berge auf? 2. Welche Kämpfe fanden in dieser Gegend statt zwischen Germanen und Römern, in den Sachsenkriegen Karls des Großen, im Siebenjährigen Kriege?

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 344

1906 - München : Oldenbourg
344 65. Eine geistliche Stadt. und Archivar) sammelte mannigfache monographische Beiträge. Vor allen aber machte sich Dompropst Martin v. Dentinger verdient durch den Abdruck so vieler älteren Quellenwerke in seinen „Beiträgen zur Geschichte u. s. w. des Erzbistums München und Freising" (1850). In diesem reichen Sammelwerke gab dann Gentner, ein Geistlicher, die Geschichte des Klosters Weihenstephan, welche uns in immer weiterer geistlicher Perspektive wiederum auf eine eigene Mönchschroniken-Literatnr zurückweist. Nach zwei Seiten hat unsere Zeit aber auch neue Themen freisingischer Spezialforschung angeschlagen: in der Kunst und Rechtsgeschichte, v. Hecken-staller und Gandershofer erinnerten zuerst wieder in besonderen Schriften an die hohe monumentale Bedeutung des Freisinger Domes. Was diese beiden Geistlichen nur erst angeregt, das führte ein dritter, Lyzealprofessor Sighart aus; er gab uns umfassende Kunde von sämtlichen Kunstschätzen Freisiugs und sicherte ihnen die gebührende Stelle in der bayerischen und deutschen Kunstgeschichte. Bei den rechtsgeschichtlichen Studien aus der freifingischen Geschichte treten überwiegend juristische Schriftsteller in den Vordergrund, v. Maurer, Häberlin, Gengler, Föringer u. a. Allein Häberlins „Systematische Bearbeitung der in Meichelbecks historia Frisiugensis enthaltenen Urkundensammlung" ist wenigstens, wie schon der Titel besagt, durchaus auf das urkundliche Material des gelehrten Benediktiners und sreisingisch-geistlichen Rates Meichelbeck gebaut und jene (Schriften bieten überhaupt viel mehr Beiträge zur deutschen Rechtsgeschichte aus freifingifchen Quellen als Beiträge zur Geschichte Freisings. Man ersieht aus alledem, der gelehrte Berg von freifingischen Geschichtsbüchern ist fast durchaus ein geistlicher Berg, so gut wie der wirkliche „gelehrte Berg", welcher Schloß und Dom trägt, und die Überschau bloßer Büchertitel wird an sich schon zu einem kulturgeschichtlichen Bilde, darin sich die geistliche Physiognomie der alten und neuen Stadt in klaren Zügen spiegelt. Das alte Freising liegt hinter dem Domberg und neben dem Kloster-berg von Weihenstephan. Es wird im Nordosten und Südwesten von drei Klöstern flankiert: von Neustift, Weihenstephan und St. Veit; gegen Süden liegt ihm der Domberg vor. Nur den Rücken — nordwestlich — hatte die Stadt frei; dort grenzt keine dominierende geistliche Besitzung an. Dort öffnet sich aber auch keine große Verkehrsbahn; von Südwest nach Nordost flutete das Leben, nach Nordwest trügt man die Toten schon seit 300 Jahren zur Ruhe. Hier, an der Rückseite der Stadt, öffnete sich kein Haupttor, hier drängten sich viele kleine Häuser und unbedeutende Straßen an die Mauer und eine lange Zeile neuer Tagelöhnerhäuschen, welche seit einigen Jahren über den alten Stadtbering hinausgewachsen sind, bezeugt uns, daß auch heute noch auf dieser Seite die Stadt zum Lande übergeht. Das weithin sichtbare, landschaftliche Wahrzeichen Freisings sind die zwei geistlichen Berge, Weihenstephan und der Domberg. Beide sind sehr mäßig

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 345

1906 - München : Oldenbourg
65. Eine geistliche Stadt. 345 hoch, der eine erhebt sich nur 50, der anbere nur 32,5 m über den Jsar-spiegel, allein beibe herrschen, nicht nur weil sie die höchsten Punkte sinb, sonbern weil sie zugleich mit ihren breiten, langgestreckten Rücken für feste, abgeschlossene und ausgebehnte Besiebelung Raum boten. Ein jeber der beiben Berge hat seine Vorzüge und beim abwägenden Vergleichen ihrer Lage tut einem die Wahl wehe. Doch haben die Bischöfe klug gewählt, als sie sich auf dem Berge festsetzten, welcher die natürlichen Straßenlinien zu Wasser und zu Laub und folglich die Stadt beherrscht, und die Mönche, als sie die Höhe behielten, welche für Garten und Felb und also auch für die Herrschaft über das umliegenbe Kulturland beit günstigen Raum bot. Die größten und reichsten Erinnerungen der Sage und Geschichte ruhen nicht auf dem Tale, auf der Stadt Freising, sie haften an den beiden Bergen. Dort hinauf blicken wir zuerst beim Aussuchen von Römerspuren wie von sagenhaften ober historischen Zügen aus der Zeit des Frankenkönigs Pipin ober der alten bayerischen Herzoge. Das Wirken des hl. Korbinian in Freising bewegt sich wesentlich zwischen den beibett Höhen und der Weg, welchen er ztw Grünbung des Bischofssitzes genommen, ist auch örtlich bezeichnet durch den Weg, welcher sich Dom östlichen Rücken des Weihenstephaner Berges hinüber zum Domberge zieht, gleich einer Reihe von Stationen mit Erinne-rungsmalen seines Namens geschmückt?) Seit dem 8. Jahrhundert und dann durchs ganze Mittelalter und herauf bis zur Gegenwart sind die beiden Berge überwiegend die Träger der historischen Bedeutung Freisings und zwar ging auch die Geschichte denselben Weg wie der hl. Korbinian: sie zog von Weihenstephan mehr und mehr zum Domberge als der geschichtlich steigend wichtigeren Höhe. Wie aber Korbinian auf jedem der beidett Berge bereits eine Kirche vorfand, so sollen die zwei Berge sogar in germanischer Urzeit schon eine Art geistlicher Berge gewesen sein. Die Südseite des Dombergs war früher großenteils ein Weingarten, welcher am Fuße des Abhanges in Obst-, Gemüse- und Blumengärten überging. Dieser freisittgische Weinbau ist bereits vom hl. Korbinian begründet worden und folglich die Rebenkultur an unseren Jsarhöhett um volle 100 Jahre früher historisch beglaubigt als bei irgend einer der hochberühmten Lagen des Rheingaues. Obgleich nun der Weinberg, auf Merians Bild von 1642 noch sichtbar, längst verschwunden ist, so breitet sich doch noch immer ein äußerst fruchtbares Gartenlanb über einen Teil des Domberges und an den sonnigen Mauern der obersten Terrasse reift neben der Traube sogar die Feige, trotz der absoluten Höhe von 477 m. Der Domberg überragt aber die zu Füßen liegende Stadt und ihr Gebiet nicht bloß durch seine Fruchtbarkeit sondern auch durch seine Festigkeit. ’ Auch der uralte, ehrwürdige Baum, die Korbinianslinde, an deren Grünen der Volksmund das Gedeihen der Stadt Freising knüpfte, stand auf dem Osthange des Weihenstephaner Berges. Sie brannte im Jahre 1865 vollständig nieder.

4. Geschichte des Altertums - S. 312

1889 - Wiesbaden : Kunze
312 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Die Stadt war anfangs klein und unansehnlich, die Häuser deckte Stroh und Holz, die Straßen waren eng und krumm; darum wohnten die Bürger gern auf dem Lande, wo sie sich ganz den Besorgungen des Landlebens widmeten. Mit Sonnenaufgang eilten die Männer hinaus auf das Feld, während die Frauen mit dem Spinnrocken und andern Geschäften des Hauses sich befaßten Erst gegen Abend wurde das einfache Mahl eingenommen, welches aus Früchten, Gemüse, Milch, Käse oder Brei bestand. Wein wurde mit Wasser vermischt getrunken, Fleisch nur an den Tagen genossen wo den Göttern geopfert zu werden pflegte. Ebenso einfach war die Klerdung. Uber ein Untergewand, die Tunica, welches bei Männern kürzer und enger war, als bei Frauen, warf man die Toga, ein weißes, wollenes Obergewand, welches aus einem 4 m langen und 2 V, m breiten, abgerundeten Stück Zeug gefertigt war Den einen Zipfel zog man über die linke Schulter nach vorn, den obern Rand über den Rücken, den andern Zipfel unter dem rechten Arm durch und warf ihn über die linke Schulter hinunter, fodaß die rechte Schulter und der rechte Arm, auf der linken Seite nur die Hand unverhüllt blieb. Wie die Griechen, so sahen auch die Römer beim Ankleiden auf einen anmutigen Faltenwurf der Toga. Die Konsuln und andern Magistratspersonen trugen die mit Purpur verbrämte Toga, ebenso die Knaben bis zum zurückgelegten 16., die Mädchen bis zum 14. Lebensjahre. Im 17. Lebensjahre, am Feste der Liberalien (zu Ehren des Bacchus) wurden die Jünglinge aus das Forum geführt; hier sprach sie der Prätor frei und überreichte thnen die männliche Toga mit der ernsten Mahnung, sich stets ihrer würdig zu zeigen. Danach begaben sie sich mit Verwandten und Freunden auf das Kapitol und wurden hier im Tempel der Jugend dem Schutze Jupiters empfohlen und in die Register des Staates eingetragen. Sittenverfall. Mit dem Ende des zweiten punischen Krieges, wo Roms politische Größe ihren Höhepunkt erstieg, sank der sittliche Halt seiner Bürger immer mehr. Die unermeßlichen Reichtümer, welche durch die glücklichen Kriege der römischen Heere nach Rom strömten, gaben der Stadt ein verändertes Aussehen. Reiche Leute verschönerten es durch Säulengänge, Statuen, prachtvolle, in griechischem Geschmack ausgeführte Tempel, Theater, Cirkusse und Triumphpforten. Auch die Privatwvhnungen wurden prächtiger aufgeführt. Während früher das römische Haus keine Fenster nach der Straße, nur ein Stockwerk und weiß getünchte Zimmer hatte, welche um den Hos

5. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 67

1894 - Berlin : Hertz
— 67 — Leuthen. desgl. Ligny und Waterloo. — Schillmann, Bilder aus der Geschichte der märkischen Heimat. — *Schott-müller, Preußens Ehrenspiegel, (in Gedichten). — Schw artz, W., Die Erstürmung Rathenows und die Schlacht von Fehrbellin. Froben Uhle u. s. w. s. Vorrede. — *Schwebel, Oskar. Vom Eisenhut bis zur Kaiserkrone. Kurbrandenburg-preußische Geschichten. Kulturhistorische Bilder aus der deutschen Reichshauptstadt. Hie gut Brandenburg alleweg (Kurmärk. Geschichte aus dem Zeitalter der Reformation). Hans Jürgen von der Linde (ein Lebensbild aus den Tagen des Großen Kurfürsten). Hohenzollern-Sagen. Geschichte der Stadt Berlin. 2 Bde. — Sello, Potsdam und Sanssouci (Forschungen und Quellen von Burg, Stadt und Park). — v. Sy b e l, Die Gründung des deutschen Reiches. — v. Tr eits chke, H., Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. — Varn hagen von Ense, Derfflinger. Prinz Leopold von Dessau. Blücher. — Voigt, Preußische Geschichte. — *E. Wichert, Der Große Kurfürst in Preußen. Vaterländischer Roman. 3 Bde. Leipzig. — Ziemßen, Friedrich, deutscher Kaiser. — Zurbonsen, Quellenbuch zur brandenburg-preußischen Geschichte. (Denkwürdige Urkunden und Quellenberichte von den ältesten Zeiten bis 1871). — Zwied ineck-Südenhorst, Deutsche Geschichte im Zeitraum der Gründung des preußischen Königtums. 2 Bde. Stuttgart. (Bibliothek deutscher Geschichte). — * Aus der bekannten Spamerschen Sammlung ferner: Der Burggraf und sein Schildknappe. Der große König und sein Rekrut. Aus dem Tabakskollegium und der Zopszeit. Der alte Derfflinger u. f. w. fowie schließlich Lebensbeschreibungen von Kai'er Wilhelm I., Kaiser Friedrich, Kaiser Wilhelm Ii., Prinz Friedrich Karl, Bismarck, Moltke u. s. w. neben solchen vom alten Dessauer, Blücher, Aork, Schill, Nettelbeck u. s. w. Die Mark Brandenburg. Grenzen: Die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz; die Provinzen Pommern und Westpreußen; die Provinzen Posen, Schlesien und Sachsen mit dem Herzogtum Anhalt und die Provinz Hannover. Bodenbeschaffenheit: a) Höhenzüge im N. die märkische Schweiz zwischen Freienwalde und Buckow (Pimpinellenberg, Semmelberg, Krugberg; viele Seeen). Bei Fürstenwalde die Rauenschen Berge (Markgrafensteine, erratische Felsblöcke). Die Rüdersdorser Kalkberge. 5*

6. Landeskunde von Thüringen - S. 52

1913 - Breslau : Hirt
52 Tabarz. — Kiffhäuser-Denkmal. Inselsberg. 21. Blick auf Tabarz und deninselsberg von Norden. Die gefeiertste Aussicht im Thüringer Walde hat der Inselsberg. Durch wiesenreiches Vorland und über waldgeschmückte Vorberge erhebt er im westlichen Teile des Gebirges sein Haupt zu 91s m über das nach Nordwesten immer niedriger und schmaler werdende Gebirge. Er schaut auck auf die Nhizn, das Hessische Bergland und den Harz. Seine breite Kuppe ist durch Buchen- und Fichtenwald zu Fusz oder im Wagen leicht zu erreichen. Über den Gipfel führt die preußisch-gothaische Grenze. (S. S. 34.) 22. Das Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Kiffhäuseri im Hintergrunde rechts der alte Kiffhäuser - Turm: „Kaiser Friedrich". An dieser von Geschichte und Sage geweihter Stätte wurde Kaiser Wilhelm I. von den deutschen Kriegervereinen dieses Denkmal errichtet? die Einweihung erfolgte am 18. Juni 1896. (S.s. 11 u. 36.) •xinuibmcrid'whithw

7. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 42

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
42 Dritter Abschnitt. Sefìlctnb, Continente wenn es aus Landererstreckungen besteht, welche viele Tausend Quadratmeilen groß sind; Insel, wenn es höchstens einige Tausend Quadratmeilen groß, oder auch kleiner bis sehr klein ist und als der Nucken eines Seegebirges, oder als der Gipfel eines Seeberges angese- hen werden kann. Der Festlande sind 5 : 1. das Alke, im O. des West-Qceans und im W. des Gro- ßen Oceans; reicht im N. an das Eismeer; 2. das Neue, im W. des West-Oceans und im O. des Gro- ßen Oceans, reicht fast vom Südl. Eismeer bis an das Nördl. Eismeer, und ist in der Mitte beinahe vom Wasser durchbrochen. 3. das Neueste Festland, zwischen dem Indischen, und dem Großen Ocean, vom Wendekreis des Steinbocks durchschnitten. Alles Land der Erde wwd ferner in 5 große Theile ge- theilt, welche Erdkheile heißen. Das Alte Festland enthalt 5 dieser Erdtheile: Europa ist der nordwestliche, kleinere Theil derselben, bis ans Nördl. Eismeer reichend, erstreckt sich ostw. bis an ein großes Meridiangebirge (Ural) und einen an diesem Ge- birge entspringenden Fluß, welcher seiner Hptricht. nach südwestw. in ein Binnenmeer (Caspische) geht; Asien, der östliche, größere Theil, im Di. ans Eismeer, im S. ans Indische Meer reichend, grenzt westw. an das eben bezeichnete Gebirge und den angedeuteten Fluß, weiterhin an Binnenmeere; Afrika, der südwestliche Theil, vom Aequatvr durchschnitten, von Europa durch ein Binnenmeer (das Mittelmeer) ge- trennt, mit Asien durch eine Erdcnge zusammenhangend, hat im O. des südl. Theils das Indische Meer. Amerika oder das Neue Festland. (Siehe oben No. 2.) Australien, Polynesien, oder das Neueste Festland. (Siehe oben No. r )

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 77

1911 - Breslau : Hirt
9. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 77 eins der geschichtlich wichtigsten Baudenkmäler, einer der erhabensten Dome Deutsch- lands geworden ist; alte Paläste und die neue Protestationskirche erinnern an den Reichstag von 1529. Worms, in der Mitte des einstmals vielgepriesenen Wonne- gaues oder Wormsfeldes gelegen, von gleichem Alter und Ruhme wie Speyer, zur Römerzeit von germanischen Vangionen, dann von Burgundionen besetzt, ist im Mittelalter die Stadt der alten deutschen Heldensage und vom Duft der Dichtung umhaucht wie keine der übrigen Rheinstädte, die Stadt des Nibelungenliedes und des Rosengartens: „Ein stat lit an dem Rine, diu ist so wünnefam, und is geheizen Wormeze; sie weiz noch maneg man." (Rosengarte v. 10f.) Einst Herrschersitz ostfränkischer Könige, Lieblingsaufenthalt vieler Kaiser und ein- flußreiche, durch ihren Handel bedeutende freie Stadt des Reichs, wurde es tief gebeugt, ja wie Speyer fast vernichtet durch die beispiellos rohe Verwüstungswut der französischen Heere gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts; aus alter Zeit ist es mit einem herrlichen Dome, in neueren Tagen aber geschmückt mit dem nach Rietschels Entwürfen ausgeführten großartigen Denkmale deutscher Reformatoren, einem würdigen Zeichen der Erinnerung an Luthers heldenmütiges Auftreten auf dem Wormser Reichstage 1521. In der Mitte, wo Schwarzwald und Wasgenwald niedriger, schmaler und gaugbarer werden, hat die Oberrheinische Tiefebene ebenfalls wichtige Einlässe. Auf der linken Seite führt der Paß von Z abern aus Lothringen zum Rhein, und durch ihn sind der Rhein-Marne-Kanal und die Straßburg-Pariser Eisenbahn geführt. Auf der rechten Seite aber mündet der Paß von Pforzheim aus dem Neckarlaude durch das Enztal in die Rheinebene. Da sich hier gar keine Schwierigkeiten darbieten, gelangt man quer durch über Sträßburg leicht aus einer Paßgegend in die andere. Auf diese Weise ist durch beide Einlässe die kürzeste und bequemste Wegerichtung aus dem Becken der Seine mitten durch die Rheinebene in das Becken der oberen Donau angelegt. Daß der Paß von Durlach und Pforzheim etwas nördlicher liegt als Straß- bürg und sein Bergtor Zabern, also die Linie infolgedessen sich windet, ist bei ihrer Länge für das Ganze von wenig Bedeutung. Beide Pässe benutzten bereits die Römer zur kürzesten Verbindung zwischen ihren Mosel-, Rhein- und Donanbesitznngen; denn unser Zabern, das Saverne der Franzosen, war ihr Tabernae (d. h. Wirtshäuser), und unsere Paßstadt Pforzheim ihr altes Gebirgstor Portae Hercyniae, d. h. Pforten, Pfortstadt. Sowohl hier durch den Kraichgan in der Richtung auf die Donau, als auch dort von Straßburg über Zabern durch den Wasgenwald finden wir die Spuren römischer Straßenanlagen. Spätere Zeiten sind den Römern darin nachgefolgt: im Mittelalter kommt die über die Zaberner Steige führende Straße als publica strata Tabernensis vor, und jetzt wird sie von einer unserer wichtigsten europäischen Verbindungen, dem Orientzuge, benutzt. Natürlich mußte diese alte und wichtige Straßenlinie vorzüglich dem Orte in der Rheinebene zugute kommen, bei dem der Übergang über den Strom stattfand. Das war aber das bereits im sechsten Jahrhundert genannte, etwas östlich von dem römischen Argentoratum gelegene Straßburg, dessen Lage nach Norden und Süden nicht ihresgleichen hatte. Unfern der Stelle nämlich, wo es in einer schönen und fruchtbaren Ebene an der Vereinigung der beiden Flüsse Jll und Breusch liegt,

9. Das Alterthum - S. 103

1873 - Coblenz : Baedeker
Die älteste Bevölkerung Griechenlands. §. 3-9. 103 nahe liegt. Früher der Sitz einer (delischen) Amphiktyonie der ionischen Seestaaten in Europa und Asien, ward sie bei Begründung des attischen Seebundes (476) zum Versammlungsort der Abgeordneten der Bundesstaaten gewählt und im ehemaligen ionischen Nalionalheiligthum die Bundeskasse aufbewahrt. Die grösste und fruchtbarste der Cvcladen, Naxos, war auch die erste derselben an geschichtlicher Bedeutung (vgl. §. 47 im Anfänge und §. 52); dagegen Paros durch zwei tiefe Hafenbuchten (deren eine die schönste von ganz Griechenland nächst derjenigen von Navarin war) für die Schifffahrt wichtig und zugleich mit einem uner- schöpflichen Vorralhe trefflichen weissen Marmors ausgestattet. bb) Creta, die südlichste und grösste der griechischen Inseln, schliesst wie ein breiter Querriegel (mit Bhodus im 0. und Cythera im W.) das aegaeische Inselmeer im Süden von dem inselfreien Mittelmeer ab. Eine durch vulkanische Gewalten (in 3 Theile) zertrümmerte Berg- kette, deren höchster Gipfel (2460m,)> der Ida, Sitz des Zeus-Cultus war, durchzieht die Insel in ihrer ganzen Ausdehnung von W. nach 0. und erfüllt sie mit einer grossen Anzahl abgeschlossener Bergthäler, welche die Bildung zahlreicher kleiner Staaten begünstigte. Durch ihre Lage in fast gleicher Entfernung von den drei Theilen der alten Welt, so wie ihre reiche Küstenentwickelung, besonders an der Nordseite, lockte sie frühe Ansiedler an. Unter den zahlreichen Städten (nach Homer exar6/unohg) war Cnosus oder Cnossus in der Mitte der Nordküste (in der Region des Ida), die Residenz des Minos (vgl. §. 40), auch in der historischen Zeit die mächtigste, wiewohl ihr Gortyna das Prin- cipat über die Städte Kretas wiederholt streitig machte. b) Geschichte der Griechen1). Erste Periode: das heroische Zeitalter oder die Zeit des Königthums bis zum Ende der Wanderungen griechischer Stämme um 900 v. Chr. §. 39. Die älteste Bevölkerung Griechenlands. Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die Pelasger, ein Zweig des indogermanischen Völkerstammes (s. §. 4), welcher * Iii. ') Geschichten hellenischer Städte und Stämme von K. 0. Müller, 3 Bde. 1820—23, 2. Ausg. v. Schneidewin, (I. Orchomenos und die Minyer. Ii. und Iii. die Dorier.) — Hellenische Alterthumskunde von W. Wachsmuth, 4 Bde. 2. Aufl. 1843. — Lehrbuch der griech. Staatsalterthümer von K. Fr. Hermann, 4. Auü. 1855. — Griechische Alterthümer von G. F. Schömann, 2 Bde. 3. Aufl. 1872. — Geschichte Griechenlands von Georg Grote, 12 Vols. 1846—56. Aus dem Engl, von Meissner, 6 Bde. 1850—56. — Die Geschichte der Griechen v. M. Duncker, 1. u. 2. Bd. (der Gesch. des Alterthums 3. u. 4. Bd.) 1856 f. — Griechische Geschichte v. E. Curtius, 1.—3. Bd. 3. Aufl. 1869.

10. Die deutschen Landschaften - S. 279

1896 - Trier : Lintz
Das Gebiet der obern Oder, das schlesische Längenthal. 279 Für den Eisenbahnverkehr hat die in der Mitte Schlesiens gelegene Stadt Breslau die nämliche Bedeutung wie Köln für das rheinische Gebiet. Dort laufen acht Eisenbahn- linien zusammen. Desgleichen erinnert das v er zwei gteschi enen- netzdesoberschlesischenkohlen-undgewerbebezirks an die Verkehrsverhältnisse des Ruhrgebietes am Rhein. Die Haupt- eisenbahnlinien folgen sämtlich der Längenausdehnung der Landschaft. Es sind folgende : 1. die obersc h lesische Eisenbahn (von Breslau über Oppeln nach Myslowitz an der rassischen Grenze oder durchs Oderthal über Ratibor), 2. die niederschlesische Eisenbahn (von Breslau über Liegnitz nach Sagan—berlin oder Banzlau—leipzig), 3. die Rechte- Oder-Ufer-Bahn (von der russischen Grenze über Breslau nach Glogau), 4. die Ge b i r g s r a n db a h n (Ratibor—neisse—liegnitz) und 5. die Gebirgsbahn (Glatz—hirschberg—görlitz). Das Bildungswesen : Unterrichtsaiistalten. Die Wissenschaft wird durch die Universität in Bres- lau gefördert. Das g e w e r b lie h e Un t erri c h t s w e s e n ist für die Landschaft von hoher Bedeutung, weil in der Gewerbthätigkeit ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung den Lebenserwerb findet. Es sind zur Förderung des Bergbaues mehrere Bergschulen und zur Hebung der Weberei mehrere Webschulen eingerichtet worden. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Zahlreiche Funde römischer Münzen deuten darauf hin, dass sich der Handel der Römer auch über dieses Ge- biet erstreckte. Bewohnt war dasselbe zur Zeit der römischen Weltherrschaft von den deutschen Volksstämmen der Si- lin g er und Korkontier. Im frühen Mittelalter konnte das Land nicht in dem Masse wie andere deutsche Gebiete zur Geltung kommen, weil es von Polen abhängig war und auch eine fast ganz polnische Bevölkerung hatte. Die Einführung des Christentums erfolgte erst im 10. Jahrhundert. Mit dem Namen Schlesien wurde damals nur das Gebiet um den Zobtenberg bezeich- net, welches eine sehr alte Kulturstätte gewesen zu sein scheint. .Als im 12. und Ì3. Jahrhundert das Land seine Unabhängig- keit von Polen erlangte und in Deutschland erzogene Herzöge in ihm zur Regierung kamen, erhielt es wieder nach und nach eine vorwiegend deutsche Bevölkerung. Deutsche Einwanderer siedelten sich namentlich in den fruchtbaren Ge- bieten auf der linken Oderseite an, während in vielen Be- zirken rechts der Oder noch heute die po 1 n is eh e B e v ölke r u n g
   bis 10 von 125 weiter»  »»
125 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 125 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 8
2 4
3 10
4 25
5 3
6 2
7 15
8 13
9 14
10 1
11 7
12 0
13 20
14 11
15 1
16 2
17 16
18 34
19 0
20 1
21 3
22 4
23 4
24 4
25 0
26 0
27 0
28 3
29 8
30 0
31 0
32 4
33 2
34 4
35 0
36 9
37 13
38 19
39 2
40 7
41 2
42 0
43 2
44 7
45 15
46 5
47 5
48 6
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 216
1 1143
2 986
3 1687
4 1146
5 146
6 212
7 645
8 866
9 6850
10 190
11 150
12 160
13 1138
14 1045
15 356
16 1110
17 4080
18 90
19 395
20 906
21 253
22 585
23 937
24 99
25 3963
26 594
27 80
28 285
29 619
30 1067
31 583
32 315
33 336
34 495
35 1943
36 483
37 664
38 1198
39 522
40 317
41 2044
42 287
43 8163
44 419
45 3378
46 1198
47 238
48 122
49 125
50 100
51 456
52 1374
53 954
54 426
55 1666
56 827
57 156
58 312
59 773
60 1027
61 463
62 64
63 920
64 311
65 1628
66 3998
67 462
68 963
69 425
70 369
71 1863
72 950
73 407
74 835
75 415
76 772
77 1047
78 372
79 142
80 307
81 110
82 420
83 860
84 105
85 569
86 824
87 386
88 420
89 766
90 533
91 350
92 5857
93 78
94 829
95 641
96 948
97 265
98 2632
99 137

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1018
1 392
2 69
3 233
4 20
5 29
6 11221
7 23
8 32
9 32
10 69
11 408
12 621
13 692
14 8664
15 41
16 13
17 268
18 162
19 86
20 226
21 134
22 18
23 291
24 975
25 3781
26 14
27 27
28 280
29 198
30 32
31 38
32 2260
33 184
34 1659
35 19
36 1075
37 36
38 526
39 72
40 24
41 54
42 191
43 245
44 149
45 307
46 96
47 2227
48 259
49 12
50 289
51 772
52 221
53 347
54 61
55 44
56 71
57 44
58 10
59 263
60 36
61 34
62 16
63 4
64 17
65 56
66 421
67 7
68 133
69 10
70 683
71 41
72 121
73 2
74 16
75 165
76 282
77 9
78 449
79 3
80 31
81 3470
82 74
83 883
84 80
85 44
86 512
87 395
88 36
89 1720
90 1197
91 125
92 114
93 169
94 1772
95 3663
96 1196
97 110
98 29
99 63
100 313
101 120
102 343
103 15
104 790
105 100
106 106
107 693
108 230
109 336
110 219
111 56
112 84
113 158
114 158
115 195
116 45
117 139
118 9
119 3601
120 72
121 436
122 250
123 132
124 226
125 299
126 129
127 461
128 17
129 297
130 3238
131 1088
132 14
133 2392
134 945
135 629
136 541
137 270
138 603
139 2805
140 171
141 66
142 1576
143 85
144 53
145 46
146 55
147 32
148 16
149 314
150 18
151 31
152 292
153 1124
154 69
155 54
156 131
157 63
158 2
159 323
160 579
161 32
162 3
163 0
164 152
165 28
166 84
167 517
168 159
169 90
170 73
171 31
172 69
173 281
174 338
175 945
176 86
177 115
178 418
179 235
180 372
181 26
182 116
183 1339
184 232
185 107
186 417
187 56
188 1578
189 659
190 10
191 22
192 64
193 3957
194 21
195 193
196 169
197 43
198 224
199 303