70
C. Länderkunde.
§ 104. Ter Gebirgszug setzt
sich links von der Weser nach Nw
fort und endet in niederen Höhen
in der Nähe der Hase. Parallel
mit diesem Zuge verläuft der
Teutoburger Wald, der sich
fast schnurgerade von der Quell-
gegeud der Lippe und Ems bis
nahe an die mittlere Ems hinzieht.
Bemerkenswert sind für beide Ge-
birge die fast bis auf die Sohle
reichenden Quertäler, vou denen
zwei von der Köln — Mindener
Bahn benutzt werden: das eine ist
die Westsälische Pforte, an dem an-
deren, einem alten Wesertale, liegt in
schöner Landschaft Bielefeld (78'-,
seit dem Mittelalter bekannt durch
feine .Leinwebereien, die neben
Spinnerei und Maschinenbau noch
jetzt blühen.
§ 10.',. Das Hügelland
zwischen beiden Ketten ist ein
fruchtbares Korn- und Flachs-
gebiet, der Mittelpunkt der nord-
deutschen Garn- und Leinwand-
indnstrie. Die lippische Residenz-
stadt Detmold liegt in der Nähe
der Grotenburg, auf der sich das
Hermannsdenkmal erhebt. Im Nw
entstand an der Hafe Osnabrück
in schöner Umgebung am hügeligeu
Eude des Gebirges. Infolge der
Eisen lager in der Nähe treibt die
Stadt mancherlei Industrie und
ist in jüngster Zeit sehr emporge-
blüht (1648).
Aufgaben. 1. Was füllt beim
Vergleich der beiden die Torpfeiler
bildenden! Berge auf? 2. Welche
Kämpfe fanden in dieser Gegend
statt zwischen Germanen und Römern,
in den Sachsenkriegen Karls des
Großen, im Siebenjährigen Kriege?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Osnabrück Karls
344
65. Eine geistliche Stadt.
und Archivar) sammelte mannigfache monographische Beiträge. Vor allen aber machte sich Dompropst Martin v. Dentinger verdient durch den Abdruck so vieler älteren Quellenwerke in seinen „Beiträgen zur Geschichte u. s. w. des Erzbistums München und Freising" (1850). In diesem reichen Sammelwerke gab dann Gentner, ein Geistlicher, die Geschichte des Klosters Weihenstephan, welche uns in immer weiterer geistlicher Perspektive wiederum auf eine eigene Mönchschroniken-Literatnr zurückweist.
Nach zwei Seiten hat unsere Zeit aber auch neue Themen freisingischer Spezialforschung angeschlagen: in der Kunst und Rechtsgeschichte, v. Hecken-staller und Gandershofer erinnerten zuerst wieder in besonderen Schriften an die hohe monumentale Bedeutung des Freisinger Domes. Was diese beiden Geistlichen nur erst angeregt, das führte ein dritter, Lyzealprofessor Sighart aus; er gab uns umfassende Kunde von sämtlichen Kunstschätzen Freisiugs und sicherte ihnen die gebührende Stelle in der bayerischen und deutschen Kunstgeschichte. Bei den rechtsgeschichtlichen Studien aus der freifingischen Geschichte treten überwiegend juristische Schriftsteller in den Vordergrund, v. Maurer, Häberlin, Gengler, Föringer u. a. Allein Häberlins „Systematische Bearbeitung der in Meichelbecks historia Frisiugensis enthaltenen Urkundensammlung" ist wenigstens, wie schon der Titel besagt, durchaus auf das urkundliche Material des gelehrten Benediktiners und sreisingisch-geistlichen Rates Meichelbeck gebaut und jene (Schriften bieten überhaupt viel mehr Beiträge zur deutschen Rechtsgeschichte aus freifingifchen Quellen als Beiträge zur Geschichte Freisings.
Man ersieht aus alledem, der gelehrte Berg von freifingischen Geschichtsbüchern ist fast durchaus ein geistlicher Berg, so gut wie der wirkliche „gelehrte Berg", welcher Schloß und Dom trägt, und die Überschau bloßer Büchertitel wird an sich schon zu einem kulturgeschichtlichen Bilde, darin sich die geistliche Physiognomie der alten und neuen Stadt in klaren Zügen spiegelt.
Das alte Freising liegt hinter dem Domberg und neben dem Kloster-berg von Weihenstephan. Es wird im Nordosten und Südwesten von drei Klöstern flankiert: von Neustift, Weihenstephan und St. Veit; gegen Süden liegt ihm der Domberg vor. Nur den Rücken — nordwestlich — hatte die Stadt frei; dort grenzt keine dominierende geistliche Besitzung an. Dort öffnet sich aber auch keine große Verkehrsbahn; von Südwest nach Nordost flutete das Leben, nach Nordwest trügt man die Toten schon seit 300 Jahren zur Ruhe. Hier, an der Rückseite der Stadt, öffnete sich kein Haupttor, hier drängten sich viele kleine Häuser und unbedeutende Straßen an die Mauer und eine lange Zeile neuer Tagelöhnerhäuschen, welche seit einigen Jahren über den alten Stadtbering hinausgewachsen sind, bezeugt uns, daß auch heute noch auf dieser Seite die Stadt zum Lande übergeht.
Das weithin sichtbare, landschaftliche Wahrzeichen Freisings sind die zwei geistlichen Berge, Weihenstephan und der Domberg. Beide sind sehr mäßig
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
65. Eine geistliche Stadt.
345
hoch, der eine erhebt sich nur 50, der anbere nur 32,5 m über den Jsar-spiegel, allein beibe herrschen, nicht nur weil sie die höchsten Punkte sinb, sonbern weil sie zugleich mit ihren breiten, langgestreckten Rücken für feste, abgeschlossene und ausgebehnte Besiebelung Raum boten.
Ein jeber der beiben Berge hat seine Vorzüge und beim abwägenden Vergleichen ihrer Lage tut einem die Wahl wehe. Doch haben die Bischöfe klug gewählt, als sie sich auf dem Berge festsetzten, welcher die natürlichen Straßenlinien zu Wasser und zu Laub und folglich die Stadt beherrscht, und die Mönche, als sie die Höhe behielten, welche für Garten und Felb und also auch für die Herrschaft über das umliegenbe Kulturland beit günstigen Raum bot.
Die größten und reichsten Erinnerungen der Sage und Geschichte ruhen nicht auf dem Tale, auf der Stadt Freising, sie haften an den beiden Bergen. Dort hinauf blicken wir zuerst beim Aussuchen von Römerspuren wie von sagenhaften ober historischen Zügen aus der Zeit des Frankenkönigs Pipin ober der alten bayerischen Herzoge. Das Wirken des hl. Korbinian in Freising bewegt sich wesentlich zwischen den beibett Höhen und der Weg, welchen er ztw Grünbung des Bischofssitzes genommen, ist auch örtlich bezeichnet durch den Weg, welcher sich Dom östlichen Rücken des Weihenstephaner Berges hinüber zum Domberge zieht, gleich einer Reihe von Stationen mit Erinne-rungsmalen seines Namens geschmückt?)
Seit dem 8. Jahrhundert und dann durchs ganze Mittelalter und herauf bis zur Gegenwart sind die beiden Berge überwiegend die Träger der historischen Bedeutung Freisings und zwar ging auch die Geschichte denselben Weg wie der hl. Korbinian: sie zog von Weihenstephan mehr und mehr zum Domberge als der geschichtlich steigend wichtigeren Höhe. Wie aber Korbinian auf jedem der beidett Berge bereits eine Kirche vorfand, so sollen die zwei Berge sogar in germanischer Urzeit schon eine Art geistlicher Berge gewesen sein.
Die Südseite des Dombergs war früher großenteils ein Weingarten, welcher am Fuße des Abhanges in Obst-, Gemüse- und Blumengärten überging. Dieser freisittgische Weinbau ist bereits vom hl. Korbinian begründet worden und folglich die Rebenkultur an unseren Jsarhöhett um volle 100 Jahre früher historisch beglaubigt als bei irgend einer der hochberühmten Lagen des Rheingaues. Obgleich nun der Weinberg, auf Merians Bild von 1642 noch sichtbar, längst verschwunden ist, so breitet sich doch noch immer ein äußerst fruchtbares Gartenlanb über einen Teil des Domberges und an den sonnigen Mauern der obersten Terrasse reift neben der Traube sogar die Feige, trotz der absoluten Höhe von 477 m.
Der Domberg überragt aber die zu Füßen liegende Stadt und ihr Gebiet nicht bloß durch seine Fruchtbarkeit sondern auch durch seine Festigkeit.
’ Auch der uralte, ehrwürdige Baum, die Korbinianslinde, an deren Grünen der Volksmund das Gedeihen der Stadt Freising knüpfte, stand auf dem Osthange des Weihenstephaner Berges. Sie brannte im Jahre 1865 vollständig nieder.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
312
Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum.
Die Stadt war anfangs klein und unansehnlich, die Häuser deckte Stroh und Holz, die Straßen waren eng und krumm; darum wohnten die Bürger gern auf dem Lande, wo sie sich ganz den Besorgungen des Landlebens widmeten. Mit Sonnenaufgang eilten die Männer hinaus auf das Feld, während die Frauen mit dem Spinnrocken und andern Geschäften des Hauses sich befaßten Erst gegen Abend wurde das einfache Mahl eingenommen, welches aus Früchten, Gemüse, Milch, Käse oder Brei bestand. Wein wurde mit Wasser vermischt getrunken, Fleisch nur an den Tagen genossen wo den Göttern geopfert zu werden pflegte. Ebenso einfach war die Klerdung. Uber ein Untergewand, die Tunica, welches bei Männern kürzer und enger war, als bei Frauen, warf man die Toga, ein weißes, wollenes Obergewand, welches aus einem 4 m langen und 2 V, m breiten, abgerundeten Stück Zeug gefertigt war Den einen Zipfel zog man über die linke Schulter nach vorn, den obern Rand über den Rücken, den andern Zipfel unter dem rechten Arm durch und warf ihn über die linke Schulter hinunter, fodaß die rechte Schulter und der rechte Arm, auf der linken Seite nur die Hand unverhüllt blieb. Wie die Griechen, so sahen auch die Römer beim Ankleiden auf einen anmutigen Faltenwurf der Toga. Die Konsuln und andern Magistratspersonen trugen die mit Purpur verbrämte Toga, ebenso die Knaben bis zum zurückgelegten 16., die Mädchen bis zum 14. Lebensjahre. Im 17. Lebensjahre, am Feste der Liberalien (zu Ehren des Bacchus) wurden die Jünglinge aus das Forum geführt; hier sprach sie der Prätor frei und überreichte thnen die männliche Toga mit der ernsten Mahnung, sich stets ihrer würdig zu zeigen. Danach begaben sie sich mit Verwandten und Freunden auf das Kapitol und wurden hier im Tempel der Jugend dem Schutze Jupiters empfohlen und in die Register des Staates eingetragen.
Sittenverfall. Mit dem Ende des zweiten punischen Krieges, wo Roms politische Größe ihren Höhepunkt erstieg, sank der sittliche Halt seiner Bürger immer mehr. Die unermeßlichen Reichtümer, welche durch die glücklichen Kriege der römischen Heere nach Rom strömten, gaben der Stadt ein verändertes Aussehen. Reiche Leute verschönerten es durch Säulengänge, Statuen, prachtvolle, in griechischem Geschmack ausgeführte Tempel, Theater, Cirkusse und Triumphpforten. Auch die Privatwvhnungen wurden prächtiger aufgeführt. Während früher das römische Haus keine Fenster nach der Straße, nur ein Stockwerk und weiß getünchte Zimmer hatte, welche um den Hos
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
— 67 —
Leuthen. desgl. Ligny und Waterloo. — Schillmann, Bilder aus der Geschichte der märkischen Heimat. — *Schott-müller, Preußens Ehrenspiegel, (in Gedichten). — Schw artz, W., Die Erstürmung Rathenows und die Schlacht von Fehrbellin. Froben Uhle u. s. w. s. Vorrede. — *Schwebel, Oskar. Vom Eisenhut bis zur Kaiserkrone. Kurbrandenburg-preußische Geschichten. Kulturhistorische Bilder aus der deutschen Reichshauptstadt. Hie gut Brandenburg alleweg (Kurmärk. Geschichte aus dem Zeitalter der Reformation). Hans Jürgen von der Linde (ein Lebensbild aus den Tagen des Großen Kurfürsten). Hohenzollern-Sagen. Geschichte der Stadt Berlin. 2 Bde. — Sello, Potsdam und Sanssouci (Forschungen und Quellen von Burg, Stadt und Park). — v. Sy b e l, Die Gründung des deutschen Reiches. — v. Tr eits chke, H., Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. — Varn hagen von Ense, Derfflinger. Prinz Leopold von Dessau. Blücher. — Voigt, Preußische Geschichte. — *E. Wichert, Der Große Kurfürst in Preußen. Vaterländischer Roman. 3 Bde. Leipzig. — Ziemßen, Friedrich, deutscher Kaiser. — Zurbonsen, Quellenbuch zur brandenburg-preußischen Geschichte. (Denkwürdige Urkunden und Quellenberichte von den ältesten Zeiten bis 1871). — Zwied ineck-Südenhorst, Deutsche Geschichte im Zeitraum der Gründung des preußischen Königtums. 2 Bde. Stuttgart. (Bibliothek deutscher Geschichte). — * Aus der bekannten Spamerschen Sammlung ferner: Der Burggraf und sein Schildknappe. Der große König und sein Rekrut. Aus dem Tabakskollegium und der Zopszeit. Der alte Derfflinger u. f. w. fowie schließlich Lebensbeschreibungen von Kai'er Wilhelm I., Kaiser Friedrich, Kaiser Wilhelm Ii., Prinz Friedrich Karl, Bismarck, Moltke u. s. w. neben solchen vom alten Dessauer, Blücher, Aork, Schill, Nettelbeck u. s. w.
Die Mark Brandenburg.
Grenzen: Die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz; die Provinzen Pommern und Westpreußen; die Provinzen Posen, Schlesien und Sachsen mit dem Herzogtum Anhalt und die Provinz Hannover.
Bodenbeschaffenheit: a) Höhenzüge im N. die märkische Schweiz zwischen Freienwalde und Buckow (Pimpinellenberg, Semmelberg, Krugberg; viele Seeen). Bei Fürstenwalde die Rauenschen Berge (Markgrafensteine, erratische Felsblöcke). Die Rüdersdorser Kalkberge.
5*
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: —_Schillmann Rathenows Uhle Oskar Hans_Jürgen Derfflinger Leopold_von_Dessau Leopold Wichert Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich Friedrich Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl Bismarck Moltke Schill Nettelbeck
52 Tabarz. — Kiffhäuser-Denkmal.
Inselsberg.
21. Blick auf Tabarz und deninselsberg von Norden. Die gefeiertste Aussicht im Thüringer
Walde hat der Inselsberg. Durch wiesenreiches Vorland und über waldgeschmückte Vorberge erhebt
er im westlichen Teile des Gebirges sein Haupt zu 91s m über das nach Nordwesten immer niedriger
und schmaler werdende Gebirge. Er schaut auck auf die Nhizn, das Hessische Bergland und den Harz.
Seine breite Kuppe ist durch Buchen- und Fichtenwald zu Fusz oder im Wagen leicht zu erreichen.
Über den Gipfel führt die preußisch-gothaische Grenze. (S. S. 34.)
22. Das Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Kiffhäuseri im Hintergrunde rechts der alte
Kiffhäuser - Turm: „Kaiser Friedrich". An dieser von Geschichte und Sage geweihter Stätte wurde
Kaiser Wilhelm I. von den deutschen Kriegervereinen dieses Denkmal errichtet? die Einweihung erfolgte
am 18. Juni 1896. (S.s. 11 u. 36.)
•xinuibmcrid'whithw
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
42
Dritter Abschnitt.
Sefìlctnb, Continente wenn es aus Landererstreckungen
besteht, welche viele Tausend Quadratmeilen groß sind;
Insel, wenn es höchstens einige Tausend Quadratmeilen groß,
oder auch kleiner bis sehr klein ist und als der Nucken eines
Seegebirges, oder als der Gipfel eines Seeberges angese-
hen werden kann.
Der Festlande sind 5 :
1. das Alke, im O. des West-Qceans und im W. des Gro-
ßen Oceans; reicht im N. an das Eismeer;
2. das Neue, im W. des West-Oceans und im O. des Gro-
ßen Oceans, reicht fast vom Südl. Eismeer bis an das
Nördl. Eismeer, und ist in der Mitte beinahe vom Wasser
durchbrochen.
3. das Neueste Festland, zwischen dem Indischen, und dem
Großen Ocean, vom Wendekreis des Steinbocks durchschnitten.
Alles Land der Erde wwd ferner in 5 große Theile ge-
theilt, welche
Erdkheile heißen. Das Alte Festland enthalt 5 dieser Erdtheile:
Europa ist der nordwestliche, kleinere Theil derselben, bis ans
Nördl. Eismeer reichend, erstreckt sich ostw. bis an ein
großes Meridiangebirge (Ural) und einen an diesem Ge-
birge entspringenden Fluß, welcher seiner Hptricht. nach
südwestw. in ein Binnenmeer (Caspische) geht;
Asien, der östliche, größere Theil, im Di. ans Eismeer, im
S. ans Indische Meer reichend, grenzt westw. an das eben
bezeichnete Gebirge und den angedeuteten Fluß, weiterhin
an Binnenmeere;
Afrika, der südwestliche Theil, vom Aequatvr durchschnitten,
von Europa durch ein Binnenmeer (das Mittelmeer) ge-
trennt, mit Asien durch eine Erdcnge zusammenhangend,
hat im O. des südl. Theils das Indische Meer.
Amerika oder das Neue Festland. (Siehe oben No. 2.)
Australien, Polynesien, oder das Neueste Festland.
(Siehe oben No. r )
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Extrahierte Ortsnamen: West-Qceans West-Oceans Europa Asien Indische Afrika Europa Amerika Australien Polynesien
9. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge.
77
eins der geschichtlich wichtigsten Baudenkmäler, einer der erhabensten Dome Deutsch-
lands geworden ist; alte Paläste und die neue Protestationskirche erinnern an den
Reichstag von 1529. Worms, in der Mitte des einstmals vielgepriesenen Wonne-
gaues oder Wormsfeldes gelegen, von gleichem Alter und Ruhme wie Speyer, zur
Römerzeit von germanischen Vangionen, dann von Burgundionen besetzt, ist im
Mittelalter die Stadt der alten deutschen Heldensage und vom Duft der Dichtung
umhaucht wie keine der übrigen Rheinstädte, die Stadt des Nibelungenliedes
und des Rosengartens:
„Ein stat lit an dem Rine, diu ist so wünnefam,
und is geheizen Wormeze; sie weiz noch maneg man."
(Rosengarte v. 10f.)
Einst Herrschersitz ostfränkischer Könige, Lieblingsaufenthalt vieler Kaiser und ein-
flußreiche, durch ihren Handel bedeutende freie Stadt des Reichs, wurde es tief
gebeugt, ja wie Speyer fast vernichtet durch die beispiellos rohe Verwüstungswut
der französischen Heere gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts; aus alter Zeit
ist es mit einem herrlichen Dome, in neueren Tagen aber geschmückt mit dem nach
Rietschels Entwürfen ausgeführten großartigen Denkmale deutscher Reformatoren,
einem würdigen Zeichen der Erinnerung an Luthers heldenmütiges Auftreten auf
dem Wormser Reichstage 1521.
In der Mitte, wo Schwarzwald und Wasgenwald niedriger, schmaler und
gaugbarer werden, hat die Oberrheinische Tiefebene ebenfalls wichtige Einlässe.
Auf der linken Seite führt der Paß von Z abern aus Lothringen zum Rhein, und durch
ihn sind der Rhein-Marne-Kanal und die Straßburg-Pariser Eisenbahn geführt. Auf
der rechten Seite aber mündet der Paß von Pforzheim aus dem Neckarlaude durch
das Enztal in die Rheinebene. Da sich hier gar keine Schwierigkeiten darbieten,
gelangt man quer durch über Sträßburg leicht aus einer Paßgegend in die andere.
Auf diese Weise ist durch beide Einlässe die kürzeste und bequemste Wegerichtung aus
dem Becken der Seine mitten durch die Rheinebene in das Becken der oberen Donau
angelegt. Daß der Paß von Durlach und Pforzheim etwas nördlicher liegt als Straß-
bürg und sein Bergtor Zabern, also die Linie infolgedessen sich windet, ist bei ihrer
Länge für das Ganze von wenig Bedeutung.
Beide Pässe benutzten bereits die Römer zur kürzesten Verbindung zwischen
ihren Mosel-, Rhein- und Donanbesitznngen; denn unser Zabern, das Saverne der
Franzosen, war ihr Tabernae (d. h. Wirtshäuser), und unsere Paßstadt Pforzheim
ihr altes Gebirgstor Portae Hercyniae, d. h. Pforten, Pfortstadt. Sowohl hier durch
den Kraichgan in der Richtung auf die Donau, als auch dort von Straßburg über
Zabern durch den Wasgenwald finden wir die Spuren römischer Straßenanlagen.
Spätere Zeiten sind den Römern darin nachgefolgt: im Mittelalter kommt die über
die Zaberner Steige führende Straße als publica strata Tabernensis vor, und jetzt
wird sie von einer unserer wichtigsten europäischen Verbindungen, dem Orientzuge,
benutzt.
Natürlich mußte diese alte und wichtige Straßenlinie vorzüglich dem Orte in
der Rheinebene zugute kommen, bei dem der Übergang über den Strom stattfand.
Das war aber das bereits im sechsten Jahrhundert genannte, etwas östlich von dem
römischen Argentoratum gelegene Straßburg, dessen Lage nach Norden und
Süden nicht ihresgleichen hatte. Unfern der Stelle nämlich, wo es in einer schönen
und fruchtbaren Ebene an der Vereinigung der beiden Flüsse Jll und Breusch liegt,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Die älteste Bevölkerung Griechenlands. §. 3-9.
103
nahe liegt. Früher der Sitz einer (delischen) Amphiktyonie der ionischen
Seestaaten in Europa und Asien, ward sie bei Begründung des attischen
Seebundes (476) zum Versammlungsort der Abgeordneten der Bundesstaaten
gewählt und im ehemaligen ionischen Nalionalheiligthum die Bundeskasse
aufbewahrt. Die grösste und fruchtbarste der Cvcladen, Naxos, war
auch die erste derselben an geschichtlicher Bedeutung (vgl. §. 47 im
Anfänge und §. 52); dagegen Paros durch zwei tiefe Hafenbuchten
(deren eine die schönste von ganz Griechenland nächst derjenigen von
Navarin war) für die Schifffahrt wichtig und zugleich mit einem uner-
schöpflichen Vorralhe trefflichen weissen Marmors ausgestattet.
bb) Creta, die südlichste und grösste der griechischen Inseln,
schliesst wie ein breiter Querriegel (mit Bhodus im 0. und Cythera im
W.) das aegaeische Inselmeer im Süden von dem inselfreien Mittelmeer
ab. Eine durch vulkanische Gewalten (in 3 Theile) zertrümmerte Berg-
kette, deren höchster Gipfel (2460m,)> der Ida, Sitz des Zeus-Cultus
war, durchzieht die Insel in ihrer ganzen Ausdehnung von W. nach 0.
und erfüllt sie mit einer grossen Anzahl abgeschlossener Bergthäler,
welche die Bildung zahlreicher kleiner Staaten begünstigte. Durch ihre
Lage in fast gleicher Entfernung von den drei Theilen der alten Welt,
so wie ihre reiche Küstenentwickelung, besonders an der Nordseite, lockte
sie frühe Ansiedler an. Unter den zahlreichen Städten (nach Homer
exar6/unohg) war Cnosus oder Cnossus in der Mitte der Nordküste
(in der Region des Ida), die Residenz des Minos (vgl. §. 40), auch in
der historischen Zeit die mächtigste, wiewohl ihr Gortyna das Prin-
cipat über die Städte Kretas wiederholt streitig machte.
b) Geschichte der Griechen1).
Erste Periode: das heroische Zeitalter oder die Zeit des
Königthums bis zum Ende der Wanderungen griechischer
Stämme um 900 v. Chr.
§. 39.
Die älteste Bevölkerung Griechenlands.
Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die Pelasger,
ein Zweig des indogermanischen Völkerstammes (s. §. 4), welcher * Iii.
') Geschichten hellenischer Städte und Stämme von K. 0. Müller, 3 Bde.
1820—23, 2. Ausg. v. Schneidewin, (I. Orchomenos und die Minyer. Ii. und
Iii. die Dorier.) — Hellenische Alterthumskunde von W. Wachsmuth, 4 Bde.
2. Aufl. 1843. — Lehrbuch der griech. Staatsalterthümer von K. Fr. Hermann,
4. Auü. 1855. — Griechische Alterthümer von G. F. Schömann, 2 Bde. 3. Aufl.
1872. — Geschichte Griechenlands von Georg Grote, 12 Vols. 1846—56. Aus
dem Engl, von Meissner, 6 Bde. 1850—56. — Die Geschichte der Griechen
v. M. Duncker, 1. u. 2. Bd. (der Gesch. des Alterthums 3. u. 4. Bd.) 1856 f.
— Griechische Geschichte v. E. Curtius, 1.—3. Bd. 3. Aufl. 1869.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Das Gebiet der obern Oder, das schlesische Längenthal.
279
Für den Eisenbahnverkehr hat die in der Mitte
Schlesiens gelegene Stadt Breslau die nämliche Bedeutung wie
Köln für das rheinische Gebiet. Dort laufen acht Eisenbahn-
linien zusammen. Desgleichen erinnert das v er zwei gteschi enen-
netzdesoberschlesischenkohlen-undgewerbebezirks
an die Verkehrsverhältnisse des Ruhrgebietes am Rhein. Die Haupt-
eisenbahnlinien folgen sämtlich der Längenausdehnung
der Landschaft. Es sind folgende : 1. die obersc h lesische
Eisenbahn (von Breslau über Oppeln nach Myslowitz an
der rassischen Grenze oder durchs Oderthal über Ratibor),
2. die niederschlesische Eisenbahn (von Breslau über
Liegnitz nach Sagan—berlin oder Banzlau—leipzig), 3. die Rechte-
Oder-Ufer-Bahn (von der russischen Grenze über Breslau nach
Glogau), 4. die Ge b i r g s r a n db a h n (Ratibor—neisse—liegnitz)
und 5. die Gebirgsbahn (Glatz—hirschberg—görlitz).
Das Bildungswesen : Unterrichtsaiistalten.
Die Wissenschaft wird durch die Universität in Bres-
lau gefördert. Das g e w e r b lie h e Un t erri c h t s w e s e n ist für
die Landschaft von hoher Bedeutung, weil in der Gewerbthätigkeit
ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung den Lebenserwerb findet.
Es sind zur Förderung des Bergbaues mehrere Bergschulen und
zur Hebung der Weberei mehrere Webschulen eingerichtet
worden.
Rückblick auf frühere Kulturzeiten.
Zahlreiche Funde römischer Münzen deuten darauf
hin, dass sich der Handel der Römer auch über dieses Ge-
biet erstreckte. Bewohnt war dasselbe zur Zeit der römischen
Weltherrschaft von den deutschen Volksstämmen der Si-
lin g er und Korkontier.
Im frühen Mittelalter konnte das Land nicht in dem
Masse wie andere deutsche Gebiete zur Geltung kommen, weil es
von Polen abhängig war und auch eine fast ganz polnische
Bevölkerung hatte. Die Einführung des Christentums
erfolgte erst im 10. Jahrhundert. Mit dem Namen Schlesien
wurde damals nur das Gebiet um den Zobtenberg bezeich-
net, welches eine sehr alte Kulturstätte gewesen zu sein scheint.
.Als im 12. und Ì3. Jahrhundert das Land seine Unabhängig-
keit von Polen erlangte und in Deutschland erzogene
Herzöge in ihm zur Regierung kamen, erhielt es wieder nach
und nach eine vorwiegend deutsche Bevölkerung. Deutsche
Einwanderer siedelten sich namentlich in den fruchtbaren Ge-
bieten auf der linken Oderseite an, während in vielen Be-
zirken rechts der Oder noch heute die po 1 n is eh e B e v ölke r u n g
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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